Sie haben die Jury mit Argumenten und Originalität überzeugt: Zwei Gymnasiastinnen aus Bern und Genf gewinnen die Schweizer Philosophie-Olympiade. Vom 16.-19. Mai schreiben die 1. und 3. platzierten Schülerinnen erneut um die Wette, diesmal in Rom an der Internationalen Philosophie-Olympiade.
Die Finalistinnen und Finalisten mit den beiden Organisatorinnen. Alle Bilder: Philosophie-Olympiade. Download am Ende des Beitrages.
Die Medaillenfeier an der Universität Bern
Oona Wälti (links) freut sich über die Goldmedaille.
Arianna Volpi gewinnt ebenfalls Gold.
old für Oona Wälti
Silber für Svenja Freidig
Silber für Fabio Theiler
Bronze für Valentin Imbach
Bronze für Dario Ackermann
Die Gewinnerinnen:
Oona Wälti, Gymnasium Neufeld, BE
Arianna Volpi, Institut Florimont, GE
Die 12 Finalistinnen und Finalisten haben sich seit November 2018 gegenüber 86 Jugendlichen durchgesetzt, die bei der 14. Schweizer Philosophie-Olympiade mitgemacht haben. Die Freude stand den Schülern ins Gesicht geschrieben, als sie am Sonntag, 24. März an der Uni Bern die Gold- Silber- und Bronzemedaillen in den Händen hielten.
Sollen wir auf positive Diskriminierung verzichten?
Am Samstag, 23. März schrieben die Finalisten einen vierstündigen philosophischen Essay. Zur Auswahl standen vier Themen aus den Bereichen Ethik und Erkenntnistheorie. Die Genferin Arianna Volpi verfasste ihren Text zu einem Zitat der Philosophin Elinor Mason über Lust und Begehren. Die Berner Gewinnerin Oona Wälti entschied sich für das Thema positive Diskriminierung: "Ich mag ethische Fragen, die einen Bezug zum Alltag haben." Wie man gegen Ungerechtigkeiten vorgehen könne, das beschäftige sie: "Ich argumentierte für positive Diskriminierung - zum Beispiel in Form von Quoten –, obwohl sie auf den ersten Blick unfair erscheinen mag." Die Jury legte Wert auf Kohärenz, Überzeugungskraft und Originalität beim Beurteilen der Texte.
Am Freitag und Samstag besuchten die Jugendlichen Workshops, etwa zu Philosophie und Recht, Feminismus oder Philosophie und Kunst. "Auch dank diesen Inputs sind gute Gespräche unter uns Jugendlichen entstanden", meint Oona Wälti.
Vorfreude auf Rom
Vom 16.-19. Mai vertreten Oona Wälti und die 3. platzierte Svenja Freidig (Gymnasium Hofwil, BE) die Schweiz an der Internationalen Philosophie-Olympiade in Italien. Arianna Volpi kann aus terminlichen Gründen nicht am Wettbewerb teilnehmen. In Rom treffen die Schweizerinnen auf junge Menschen aus über 45 Ländern. Ambitionen für eine Medaille habe sie nicht, meint Oona: "Ich freue mich sehr auf Rom und möchte die Erfahrung einfach geniessen." Nach der Matura plant Oona ein Medizinstudium. Philosophie werde sie dennoch begleiten, "ich werde weiterhin gerne diskutieren."
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Neun Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 3'500 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind hauptsächlich junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.
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Flüsse und Hauptstädte auswendig lernen? Darum geht es bei der Geographie-Olympiade nicht. Die Jugendlichen, die am zehnten Finale teilnahmen, schrieben über Wirtschaftsgeographie, interpretierten Grafiken zu Meeresströmungen oder planten die autofreie Zukunft eines Berner Stadtteils.
Vom 19. bis zum 24. August fand in der Nähe von Dublin die Internationale Geographie-Olympiade statt. Die vier Schweizer Geographie-Genies gewannen zwei Bronzemedaillen und einen Preis für ihre Recherche zum Dorf Brienz (GR), das wegen drohender Bergstürze immer wieder in den Schlagzeilen landet.