Am vergangenen Wochenende fand die Schweizer Philosophie-Olympiade statt – zum ersten Mal seit zwei Jahren nicht auf Zoom, sondern vor Ort an der Universität Bern. 13 junge Talente reisten aus allen Ecken der Schweiz an, von Basel bis Lugano. Ihre Mission: Diskutieren, Essays schreiben, Medaillen gewinnen.
Von links: Elena Stüssi (Volunteer), Nicolas Hatt, Stéphanie Gomes (Volunteer), Philipp Altmann, Lara Gafner (Volunteer), Noah Rosenbaum, Aline Rihm, Thomas Zaugg, Sarah Pritscher, Florian Angéloz, Mathys Douma, Bode Obwegeser, Laurine Frauchiger, Julia Zajac, Leonardo Calmetta, Dominik Steiger (Bild: Wissenschafts-Olympiade)
Von links: Dominik Steiger, Nicolas Hatt, Philipp Altmann, Noah Rosenbaum, Thomas Zaugg, Mathys Douma (Bild: Wissenschafts-Olympiade)
Bode Obwegeser (links) und Noah Rosenbaum (rechts) (Bild: Wissenschafts-Olympiade)
Mathys Douma (Bild: Wissenschafts-Olympiade)
Florian Angéloz (links), Thomas Zaugg und Philipp Altmann (Bild: Wissenschafts-Olympiade)
Am Samstag hatten die Teilnehmenden vier Stunden Zeit, um den entscheidenden Essay zu schreiben. (Bild: Wissenschafts-Olympiade)
Sarah Pritscher (links) und Aline Rihm beim Besuch des Museums für Kommunikation. (Bild: Wissenschafts-Olympiade)
Gold ging an:
Noah Rosenbaum, Gymnasium Oberwil (BL)
Philipp Altmann, Gymnasium am Münsterplatz (BS)
Ausserdem wurden zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen verliehen (siehe Rangliste).
Per Aufsatz nach Portugal
Stürmische Diskussionen, scharfe Argumente und Spaziergänge durch die Berner Altstadt: Das war das nationale Finale der Schweizer Philosophie-Olympiade. Auf dem Programm standen Workshops über Widersprüche und moralische Pflichten. Ausserdem erhielten die Teilnehmenden Schreibtipps und besprachen die Texte, mit denen sie sich im Halbfinale qualifiziert hatten. Am Samstag hatten sie dann vier Stunden Zeit, um den entscheidenden Essay zu schreiben. Gefragt waren sowohl eine überzeugende Argumentation wie auch Originalität und philosophisches Verständnis. Philipp Altmann, der Zweitplatzierte, wählte ein Zitat von Theodor Adorno. Noah Rosenbaum erreichte mit einem Essay über die Rolle von Intuition in der Moralphilosophie die beste Bewertung. Die beiden Gymnasiasten reisen an die Internationale Philosophie-Olympiade in Lissabon, wo sie sich mit Nachwuchsphilosophinnen und -philosophen aus anderen Ländern messen werden.
Das internationale Finale findet Ende Mai statt, direkt vor Philipps Maturaprüfungen. Nach dem Schulabschluss möchte er Philosophie in Kombination mit seinem anderen Lieblingsfach studieren: Physik. Ob er dafür vielleicht sogar nach Grossbritannien geht, ist noch offen. Noah nimmt neben der Philosophie- auch an der Linguistik-Olympiade teil, welche dieses Jahr zum ersten Mal stattfindet. Wie er sich dort schlägt, wird sich beim nationalen Finale am 26. März zeigen. Auch der Jurassier Mathys Douma, der Silber gewonnen hat, feiert Erfolge in mehreren Fächern. Er hat im Alter von 15 Jahren schon zweimal an der Internationalen Mathematik-Olympiade teilgenommen. Mathys möchte später Neurowissenschaften studieren. Die Erforschung des Gehirns vereint mathematische und philosophische Herangehensweisen. An die Philosophie-Olympiade kam er mit einem besonders grossen Koffer, denn das Finallager der Mathematik-Olympiade findet direkt im Anschluss statt.
Rangliste
Rang
Vorname
Nachname
Schule
Kanton
1. Gold
Noah
Rosenbaum
Gymnasium Oberwil
BL
2. Gold
Philipp
Altmann
Gymnasium am Münsterplatz
BS
3. Silber
Mathys
Douma
Lycée cantonal Porrentruy
JU
4. Silber
Thomas
Zaugg
Gymnasium Kirchenfeld
BE
5. Bronze
Nicolas
Hatt
Kantonsschule Zürcher Oberland
ZH
6. Bronze
Dominik
Steiger
Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene Zürich
ZH
*
Aline
Rihm
Gymnasium Hofwil
BE
*
Bode
Obwegeser
Kantonsschule Wil
SG
*
Florian
Angéloz
Collége de Gambach
FR
*
Julia
Zając
Istituto Elvetico Salesiani Don Bosco
TI
*
Laurine
Frauchiger
Kantonsschule Wil
SG
*
Leonardo Francesco
Calmetta
Istituto Elvetico Salesiani Don Bosco
TI
*
Sarah
Pritscher
Gymnasium Lerbermatt
BE
* alphabetische Reihenfolge
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.