{"news":[{"uid":4700,"title":"Silbermedaille f\u00fcr Schweizerin an der Internationalen Philosophie-Olympiade","teasertext":"Vom 15. bis 18. Mai fand in Bari, Italien, die 33. Internationale Philosophie-Olympiade statt. Filipa L\u00fcthy landete in den Top 6 und wurde f\u00fcr ihren Essay mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. F\u00fcr die Schweiz ist es die erste Medaille seit 17 Jahren und die zweite \u00fcberhaupt.","short":"Vom 15. bis 18. Mai fand in Bari, Italien, die 33. Internationale Philosophie-Olympiade statt. Rund 110 Jugendliche aus \u00fcber 50 L\u00e4ndern tauschten sich \u00fcber grosse Fragen aus, darunter auch Hannah Furer (Gymnasium Neufeld, BE) und Filipa L\u00fcthy (Gymnasium Liestal, BL). Letztere landete in den Top 6 und wurde f\u00fcr ihren Essay mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. F\u00fcr die Schweiz ist es erst die zweite Medaille seit Beginn der Teilnahme im Jahr 2006.","body":"

F\u00fcr das F\u00fcrstentum Liechtenstein <\/strong>wurde Leonhard Hasler <\/strong>zum zweiten Mal in Folge mit einer Ehrenmeldung<\/strong> ausgezeichnet. Er und Patrick Steffens (Liechtensteinisches Gymnasium) <\/strong>waren bereits letztes Jahr in Helsinki<\/a> am Start.<\/p>\r\n

Was ist die Internationale Philosophie-Olympiade?<\/h2>\r\n

Die IPO<\/a> ist ein philosophischer Essaywettbewerb f\u00fcr Mittelsch\u00fcler*innen, der jedes Jahr in einem anderen Land stattfindet. Die Teilnehmenden schreiben w\u00e4hrend vier Stunden ein Essay zu einem von vier Zitaten. Die Essays werden anonym von den mitgereisten Lehrpersonen aus den verschiedenen L\u00e4ndern bewertet \u2013 anhand der Kriterien Originalit\u00e4t, Relevanz, Koh\u00e4renz, philosophisches Verst\u00e4ndnis und Qualit\u00e4t der Argumentation. Zudem sind gute Englischkenntnisse erforderlich, da nicht in der eigenen Landessprache geschrieben werden darf. Normalerweise w\u00fcrde die Schweiz von den zwei Gold-Gewinnern der Schweizer Philosophie-Olympiade im M\u00e4rz<\/a> vertreten. Joshua Freiermuth und Gabriel Pospesel waren allerdings verhindert, daher r\u00fcckten Hannah und Filipa nach, die auf nationaler Ebene die beiden Silbermedaillen (dritter und vierter Platz) gewonnen hatten.<\/p>\r\n

VOR DER IPO: FILIPA IM PORTR\u00c4T BEI BASEL AKTUELL<\/a><\/p>\r\n

Ein aussergew\u00f6hnlicher Erfolg<\/h2>\r\n

An der IPO schrieb Hannah ihren Essay zum sprachphilosophischen Zitat von Michael Polanyi, w\u00e4hrend Filipa ein Zitat des italienischen Philosophen Giovanni Sartori w\u00e4hlte. Die Zitate:<\/p>\r\n

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In ihrem Essay, der bald hier<\/a> verf\u00fcgbar sein sollte, argumentierte Filipa, dass Darstellungen im Fernsehen ein intuitives, emotionsbasiertes Verst\u00e4ndnis schaffen k\u00f6nnen, das sich von Faktenwissen unterscheidet und es entscheidend erg\u00e4nzt. Dabei bezog sie sich auf Gottfried Gabriels Analyse von nicht-propositionalem Wissen sowie auf Ideen von Immanuel Kant und Angelika Krebs. Damit gewann sie eine der vier Silbermedaillen, die an der IPO neben zwei Gold- und sechs Bronzemedaillen verliehen wurden. Dies sind verh\u00e4ltnism\u00e4ssig wenige, da bei \u00e4hnlichen Olympiaden in anderen F\u00e4chern bis zu 50% der Teilnehmenden Medaillen erhalten. Bisher gewann erst einmal ein Schweizer eine Medaille an der IPO - das ist 17 Jahre her. Vor kurzem hat er im Schweizer Forschungsmagazin Horizonte von dieser Erfahrung erz\u00e4hlt.<\/a><\/p>\r\n

Plato und Gelato<\/h2>\r\n

Neben dem Essayschreiben haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, Kontakte zu kn\u00fcpfen, sich bei Vortr\u00e4gen philosophisch weiterzubilden und die Sehensw\u00fcrdigkeiten des Gastgeberlands zu erkunden. In Bari standen beispielsweise eine Stadtf\u00fchrung und eine Exkursion zu den Tropfsteinh\u00f6hlen von Castellana auf dem Programm<\/a> \u2013 frei nach dem H\u00f6hlengleichnis. F\u00fcr Filipa und Hannah waren neben dem leckeren Gelato die interessanten Begegnungen mit Jugendlichen aus aller Welt ein Highlight. Zuhause wartet auf sie erstmal der Maturaabschluss. Danach plant Hannah ein Jurastudium an der Universit\u00e4t Bern. Filipa wird Philosophie und Mathematik an der Universit\u00e4t Basel studieren. \u201cPhilosophie gibt einem eine neue Perspektive auf die Welt und man kann auf eine ganz neue Weise mit Leuten in Diskussion treten,\u201d so die 19-J\u00e4hrige. \u201cMan kann damit auch Dinge in der Gesellschaft kritisch hinterfragen und danach \u00e4ndern.\u201d<\/p>\r\n